Wir stimmen dem „Haus der Musik“ zu
Wir werden dem Umbau des ehemaligen Karstadt-Einrichtungshauses an der Poststraße zum „Haus der Musik“ zustimmen. Dies haben wir am Montag nach einer eingehenden, teils kontrovers geführten Diskussion mit breiter Mehrheit beschlossen. „Den Ausschlag gaben der dringende Bedarf an neuen Räumen für die Städtische Musikschule und die Aussicht, die Innenstadt durch Veranstaltungen im Konzertsaal zu beleben. Wir bewerten die Chancen des Projekts höher als die Risiken“, erläutert unser Fraktionsvorsitzender Thorsten Köster. Die Abstimmung über die Verwaltungsvorlage erfolgt in der Ratssitzung am 9. Dezember.
Wir sehen es als Erfolg, dass die ursprüngliche Verwaltungsplanung, das „Haus der Musik“ in Viewegs Garten anzusiedeln, nicht weiterverfolgt wird. Stattdessen wird nun unserem Ansinnen gefolgt, den Standort in der Innenstadt zu realisieren, um dort neue Impulse für Frequenz und Aufenthaltsqualität zu setzen.
„Wir haben im Sommer die Diskussion über das Haus der Musik bewusst neu angestoßen und einen alternativen Vorschlag am Europaplatz vorgelegt. Dieser stieß zwar auf Kritik, hat aber entscheidende Verbesserungen ausgelöst“, betont unser Kreisvorsitzender und OB-Kandidat Maximilian Pohler. Die Verwaltung präsentiert nun unter Federführung von Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa eine überarbeitete Planung mit deutlichen Einsparungen, einem reduzierten Raumprogramm, dem Verzicht auf den sogenannten Dritten Ort sowie einem Wegfall des geplanten Restaurants. Auch die späteren Betriebskosten werden gesenkt. Zudem sollen ein Café und die Tourist-Information einziehen, während allein der Grundstückspreis um fünf Millionen Euro niedriger ausfällt als ursprünglich im Haushalt veranschlagt. „Diese Fortschritte wären ohne die Initiative der CDU Braunschweig nicht erreicht worden. Die neue Planung gibt dem Projekt sowohl finanziell als auch städtebaulich eine realistische Perspektive“, so Pohler.
Besonderen Dank richten wir an die New Yorker SE und die Familie Knapp. „Das Unternehmen bekennt sich wie kaum ein anderes zum Standort Braunschweig. Es stellt nicht nur für das Haus der Musik einen zweistelligen Millionenbetrag bereit, sondern investiert zugleich in großem Umfang am Hauptsitz – und das in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, so Pohler weiter.
Trotz der Zustimmung bleiben uns Zweifel, ob der prognostizierte Bedarf für einen großen Konzertsaal dauerhaft gegeben ist. „Ob die Ankündigungen der potenziellen Veranstalter tatsächlich eintreten und der Saal wie geplant ausgelastet sein wird, können wir erst nach der Eröffnung beurteilen“, erklärt Köster.
Mit einer ausführlichen Protokollnotiz wollen wir die weiteren Schritte konstruktiv begleiten. Dazu gehören das aktive Einwerben weiterer Zustiftungen, die bestmögliche Nutzung von Fördermitteln sowie ein besonderer Fokus auf Barrierefreiheit bei der anstehenden Sanierung. Gleichzeitig erwarten wir, dass der in der Vorlage definierte finanzielle Rahmen eingehalten wird. Das Projekt bleibt ein erhebliches wirtschaftliches Wagnis, bietet zugleich jedoch die Chance auf eine dringend benötigte Belebung der Innenstadt und den dringend benötigten Neustart für die Musikschule.